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Ein Relikt aus der Zeit des Kalten Krieges ist die ehemalige Abhörstadion auf dem Berliner Teufelsberg. Es war auch die Zeit, in der noch spektakulär Agenten auf der Glienicker Brücke, in Potsdam, ausgetauscht wurden. In den 1950er-Jahren entdeckte die US-Armee den Trümmerberg des Zweiten Weltkriegs als geradezu idealen Standort für ihre Horchaktivitäten. Die ständig erweiterte Anlage übernahm die Überwachungsaufgaben von der National Security Agency (NSA).

Ist hier schon der Grundstein für die heute gängige Abhörpraxis gelegt worden? Warum hat Herr Edward Snowden so lange gewartet, uns die Augen zu öffnen? Ach, er ist erst 1983 geboren, Ok., entschuldigt. Aber gab es denn keinen Snowden vor Edward Snowden?

Ab 1957 wurde der Horchposten nicht nur allein von unseren amerikanischen Verbündeten genutzt, sondern von den britischen Aufklärungs- und Sicherheitsdiensten gleich mit.

Seit der Wiedervereinigung wurde die Technik zurückgebaut, da sie nach Beendigung des Kalten Krieges nutzlos zu sein schien. Dass weder der Kalte Krieg noch das Ausspionieren beendet wurden, wissen wir spätesten seit Snowdens Veröffentlichungen und der Ukraine-Krise.

Möglicherweise war der wahre Grund die Überalterung der Gerätschaften. Der neue Standort für unsere befreundeten amerikanischen Mithörer liegt ja nun viel näher am Sitz der Deutschen Regierung; gleich direkt neben dem Reichstag.

Die Ruine auf der zweithöchsten Erhebung im Berliner Stadtgebiet ist heute für Führungen und Fototouren geöffnet. Auch finden hin und wieder private Events in dieser ungewöhnlichen Kulisse statt, so unter anderem Künstler-Treffen der „Street Art“ Szene.

Die Zukunft dieses unrühmlichen Wahrzeichens der Stadt Berlin ist weiterhin ungewiss. Investitionsprojekte sind jedenfalls bisher alle gescheitert.

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• English text below •

The former listening stadium on Berlin’s Teufelsberg is a relic from the Cold War era. It was also the time when agents were still spectacularly exchanged on Glienicke Bridge in Potsdam. In the 1950s, the US Army discovered the pile of debris from World War II as an ideal location for their listening activities. The constantly expanding system took over the monitoring tasks from the National Security Agency (NSA).

Has the cornerstone been laid for the wiretapping practice that is common today? Why did Mr. Edward Snowden wait so long to open our eyes? Oh, he wasn’t born until 1983, OK, sorry. But was there no Snowden before Edward Snowden?

From 1957 the listening post was used not only by our American allies, but also by the British intelligence and security services.

Since reunification, the technology has been scaled back as it seemed useless after the end of the Cold War. We have known since Snowden’s publications and the Ukraine crisis that neither the Cold War nor spying was ended.

Perhaps the real reason was the obsolescence of the equipment. The new location for our American listening friends is now much closer to the seat of the German government; right next to the Reichstag.

The ruins on the second highest elevation in the Berlin urban area are open today for guided tours and photo tours. Every now and then, private events take place in this unusual setting, including artist meetings from the “street art” scene.

The future of this inglorious landmark of the city of Berlin is still uncertain. In any case, all investment projects have so far failed.

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• English text below •

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